Sat News 11.12.2009
rbb muss rigiden Sparkurs fortsetzen
Nach anderen ARD-Anstalten hat jetzt auch der Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) den Wirtschaftsplan des Senders für das Jahr 2010 genehmigt. Der rbb rechnet im kommenden Jahr mit Erträgen von 395,6 Millionen Euro. Dem stehen Aufwendungen 397,7 Millionen Euro gegenüber. Der rbb erwartet zum Jahresende einen Fehlbetrag von 2,1 Millionen Euro, der im Wesentlichen auf geringere Gebühreneinnahmen zurückzuführen ist, die trotz erheblicher Sparanstrengungen nicht vollständig aufgefangen werdenkönnen.
Für 2010 werden Gebühreneinnahmen von 348,5 Millionen Euro erwartet. Das sind 4,7 Millionen weniger als 2009. Ursache dafür sind die rückläufigen Gerätezahlen und überproportional hohe Befreiungsquoten. Im Sendegebiet des rbb liegt beispielsweise die erwartete Befreiungsquote für Hörfunk- und Fernsehgeräte im Jahr 2010 bei rund 15 Prozent. In der ARD beträgt sie im Durchschnitt rund 9 Prozent. Hinzu kommt, dass der rbb seine Ansprüche auf Gebührenzahlung nicht immer durchsetzen kann. Die so genannte Forderungsausfallquote beträgt im Sendegebiet 3,4 Prozent, bundesweit nur 2,4 Prozent.
Der rbb wird auch im Jahr 2010 konsequent den eingeschlagenen Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung fortsetzen. Dafür sind erneut erhebliche Einsparmaßnahmen notwendig. Das für 2010 ursprünglich vorgesehene Investitionsvolumen muss der rbb um 2,5 Millionen Euro reduzieren. Ferner gibt es 2010 zum zweiten Mal in Folge eine Nullrunde beim Sachaufwand.
Zum Wirtschaftsplan 2010 hat der rbb weitere 14,5 Planstellen gestrichen. Der Stellenplan weist damit 1.477 Stellen aus. Das sind insgesamt 285 weniger als zum Zeitpunkt der Fusion 2003.
Intendantin Dagmar Reim: "Der rbb spart, wo er kann. Doch er wird es nicht schaffen, den kontinuierlichen Rückgang der Gebührenerträge allein zu kompensieren. Deswegen sind wir angewiesen auf eine gerechte Gebührenverteilung, für die wir eintreten werden."
quelle:satnews