Author Topic: Avatar - Aufbruch nach Pandora  (Read 616 times)

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Avatar - Aufbruch nach Pandora
« on: January 23, 2010, 09:56:14 PM »
[Hintergrund] "Avatar" bricht alle Rekorde - und steht im Kreuzfeuer der Kritik

Alle mäkeln an "Avatar" herum

Der Film vereint nach Ansicht seiner Kritiker so ziemlich alles Böse, das man sich vorstellen kann: Rassistisch und demagogisch sei er, antidemokratisch - aber doch auch demokratisch, antiamerikanisch - aber auch proamerikanisch, die Handlung sei geklaut, zu freizügig, frauenfeindlich sei er auch und er verführe Kinder zum Rauchen.

"Avatar" von James Cameron bricht weltweit an den Kinokassen reihenweise Rekorde und gilt als ein großer Favorit für den begehrtesten Filmpreis der Welt, den "Oscar", Anfang März.

So brandneu ist die Story des Films in der Tat nicht: Ein Ex-Marine wird auf einen fernen Planeten entsandt, um das Volk der Navi zu unterwandern. Die leben auf Bäumen und lieben den Frieden und die Natur und langsam gewinnt der Soldat Respekt vor den schlumpfblauen Außerirdischen. Dass eine Frau mit im Spiel ist, ist nicht originell, lockt aber immer noch die Besucher an: Weit mehr als eine Milliarde wollten die Geschichte noch einmal sehen, nach deren Muster auch schon Kevin Costner in "Der mit dem Wolf tanzt", Tom Cruise in "Der letzte Samurai" und Dutzende erfolgreich waren.

Brustwarze bei Außerirdischem

Die erste Kritik war noch dünn und reichlich präpubertär. Ob auch jemand gesehen habe, dass bei der einen Außerirdischen einmal die Brustwarze zu sehen war, fragten Blogger im Internet und entfachten damit eine breite, aber leise Diskussion. Die wurde erst lauter, als auch Feministen "Avatar" als frauenfeindlich brandmarkten. Schließlich seien die Körper der männlichen Außerirdischen viel schöner gemacht als die der Frauen.

Dem Vatikan mit seiner Kritik, dass "Avatar" leider "kein großer Film" sei, sprangen ausgerechnet radikale Protestanten in den USA bei. Der Film diffamiere Kapitalismus und Christentum und stelle die Religion von Naturvölkern über den Monotheismus, schreibt David Outten im christlich orientierten "movieguide.org". Konservative stimmen mit ein und nennen den Film "unamerikanisch". Auf dem Nachrichtenportal "bighollywood" kann man sogar lesen, Avatar sei "große, dumpfe, Amerika hassende, politisch korrekte Fantasy". Aber selbst der renommierte Kommentator und frühere Clinton-Vertraute Joe Klein schreibt in "Time" unter der Überschrift "Zeitgeist Patrol" ("Der Zeitgeist auf Streife"), dass er die Kritik Konservativer verstehen könne: "Die Amerikaner sind durchweg die Bösen und die anderen sind ausnahmslos gut."

In China schaut angeblich keiner zu

Anderen ist der Film dagegen viel zu amerikanisch. Ein Film, in dem sich ein bedrohtes Volk gegen die Vertreibung durch Großkonzerne wehrt, weckte im boomenden China, wo Millionen Menschen zum Beispiel für einen Staudamm umgesiedelt werden, Assoziationen. Nicht deshalb werde der Film aber aus den Kinos genommen, versichern die Zensoren, es wolle ihn einfach keiner sehen.

In Russland jedoch könnte Cameron die Verhaftung drohen. Das fordern zumindest die Kommunisten. Sie meinen der Kanadier sei ein Dieb, da er Handlung und Figuren aus dem Roman "Die Unruhe" des sowjetischen Autors Boris Strugazki verwendet habe. Deshalb müssten die russischen Behörden einen internationalen Haftbefehl gegen Cameron erlassen. Doch dies fordern die Kommunisten auch schon vergeblich für die ukrainische Schauspielerin Olga Kurylenko, die "sozialistische Ideale" verraten habe, da sie als "Mätresse des Klassenfeindes" aufgetreten ist: als Bond-Girl.

Cameron zeigt Kritikern die kalte Schulter

Kritik, der Film animiere zum Rauchen, weil auf der Leinwand mit Sigourney Weaver eine der "Guten" zur Zigarette greift, klingen da fast harmlos. Cameron und sein Stab reagieren vereinzelt auf die Kritik, nennen ihren Film politisch, aber nicht unamerikanisch, zeigen ansonsten aber betont die kalte Schulter. So ganz prallt die Debatte an dem 55-Jährigen aber nicht ab. Als er bei der Vorstellung des Films in Berlin auf die Kritik angesprochen wird, raunzt er: "Was für eine beschissene Frage? Gibt es keine anderen Fragen?" (Chris Melzer)


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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora
« Reply #1 on: January 23, 2010, 09:57:38 PM »
"Avatar 2": James Cameron enthüllt erste Pläne für geplante Fortsetzung

Hollywood-Regisseur James Cameron plant eine Fortsetzung seines weltweiten Sensationserfolgs "Avatar". Dem US-Magazin "Entertainment Weekly" (aktuelle Ausgabe) sagte der 55-Jährige, bereits während der Dreharbeiten habe er sich mit der Idee eines zweiten Teils beschäftigt.

"Ich hatte von Anfang an eine entsprechende Handlung im Kopf", zitierte das Blatt den Filmemacher. Es gebe sogar Szenen in "Avatar", die beim Endschnitt gezielt nicht geopfert worden seien, weil in der Fortsetzung wieder auf sie Bezug genommen werden sollte.

Es mache aus finanzieller Sicht einfach Sinn, bei computeranimierten Filmen aufgrund der umfangreichen Vorarbeiten von vorneherein ein Sequel oder gar eine Trilogie ins Auge zu fassen, sagte Cameron, der mit der 237-Millionen-Dollar-Produktion zwölf Jahre nach "Titanic" sein langerwartetes Comeback auf der Kinoleinwand geiefert hatte.

Sam Worthington für "Avatar 2" bereits an Bord

Cameron nannte die Nachbildung der Haut- und Muskelstrukturen und das Design von Pflanzen, Bäumen und Kreaturen als aufwändigste Bestandteile der Produktion. "Es wäre Verschwendung, nicht noch einmal davon Gebrauch zu machen". Laut "Entertainment Weekly" hat Hauptdarsteller Sam Worthington bereits den Vertrag für "Avatar 2" unterzeichnet. "Jake sollte seinen Avatar verlassen, fett und träge werden und von Neyteri verlangen, dass sie ihm ein Bier bringt", witzelte er gegenüber dem Blatt.

"Avatar" hat bislang weltweit rund 1,42 Milliarden US-Dollar eingespielt und ist in den Vereinigten Staaten mit aktuell 445,7 Millionen US-Dollar der vierterfolgreichste Film aller Zeiten hinter "Titanic" (600,8 , "The Dark Knight" (533,3) und "Star Wars" (460,9).

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Offline antox

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Re: Avatar - Aufbruch nach Pandora
« Reply #2 on: January 23, 2010, 09:58:00 PM »
China will Siegeszug von "Avatar" stoppen - Kinos müssen abschalten

"Avatar" in China nur noch in wenigen Kinos

Trotz des anhaltend starken Besucheransturms dürfen chinesische Kinos die normale Leinwandversion von "Avatar" nur noch bis Freitag zeigen. Kinos in Peking berichteten am Dienstag, dass lediglich Lichtspieltheater mit 3D-Technologie den bisher erfolgreichsten Film in China weiter zeigen dürften. Der prämierte Hollywood-Streifen hat in China einen Nerv getroffen, weil sich viele Chinesen durch die Geschichte über die gewaltsame Vertreibung eines Volkes an das Schicksal ihrer eigenen Familien erinnert fühlen, die zwangsweise ihre Häuser für neue Immobilienprojekte und Modernisierungen verlassen müssen.

Laut Hongkonger Zeitung "Apple Daily" wollen Chinas Propagandabehörden den Siegeszug von "Avatar" stoppen, "weil er die Besucher an Zwangsumsiedlungen denken lässt und möglicherweise Gewalt auslösen könnte". Auch nehme der ausländische Film heimischen Produktionen die Einnahmen weg. Anstelle "Avatar", für den sich immer noch Schlangen vor den Kassen bilden, startet am Samstag der chinesische Streifen "Konfuzius", mit dem traditionelle Werte des Philosophen propagiert werden sollen. Kinos müssen für das Wochenende vorbestellte Karten für "Avatar" erstatten.

"Avatar" in China ein "sozialen Phänomen"

Die bekannte chinesische Kolumnistin Hung Huang beschrieb in der Tageszeitung "China Daily", warum sich viele Chinesen mit dem Na'vi-Volk in dem Science-Fiction identifizieren und sprach von einem "sozialen Phänomen". "All die zwangsweisen Umsiedlungen alter Nachbarschaften in China machen uns heute zu den einzigen Erdenbürgern, die wirklich das Leid der Na'vi nachempfinden können." Der berühmte chinesische Blogger Han Han schrieb: "Für Besucher in anderen Ländern ist eine solche brutale Räumung jenseits ihrer Vorstellungskraft. Es kann nur auf einem anderen Planeten oder in China stattfinden."

"Avatar" hatte in der Nacht zum Montag den Golden Globe als bester Film des Jahres gewonnen. Auch wurde sein Regisseur James Cameron von der Vereinigung der Auslandspresse in Hollywood ausgezeichnet.

Q: sat+kabel

China verteidigt teilweisen Rückzug von "Avatar" - schwindendes Interesse

"Avatar": China verteidigt kritische Haltung

Mangelndes Interesse an dem Science-Fiction "Avatar - Aufbruch nach Pandora" in China ist nach offizieller Darstellung der Grund, dass der Film nur noch eingeschränkt gezeigt wird.

Es sei eine kommerzielle Entscheidung gewesen, da nicht mehr ausreichend viele Besucher die normale Leinwandversion hätten sehen wollen. "Es gab viele leere Plätze. Deswegen ist es nur normal, die zweidimensionale Version von der Leinwand zu nehmen", argumentierte der Vizechef der Verwaltung für Radio, Film und Fernsehen, Zhang Hongsen, nach Angaben der Nachrichtenagentur China News vom Mittwoch. "Für die dreidimensional ausgelegte Version ändert sich nichts."

Der prämierte Science-Fiction, der als bislang erfolgreichster ausländischer Film in China gilt, wird vom Wochenende an nur noch in Kinos mit 3D-Technologie gezeigt. In normalen Lichtspieltheatern wird "Avatar" für die Feriensaison über das anstehende chinesische Neujahresfest durch die heimische Produktion "Konfuzius" über das Leben des großen Philosophen ersetzt. Es war spekuliert worden, dass mit dem Rückzug von "Avatar" unliebsame ausländische Konkurrenz beseitigt und gleichzeitig die durch den Film angestoßene Debatte über Zwangsräumungen eingedämmt werden soll.

Der Film hat bei Chinesen einen Nerv getroffen, weil sich viele durch die Geschichte über den Widerstand gegen die gewaltsame Vertreibung eines Volkes auf einem fernen Planeten an das Schicksal ihrer eigenen Familien erinnert fühlen, die zwangsweise ihre Häuser für neue Immobilienprojekte verlassen müssen. Bei Protestaktionen gegen Neubauten verwiesen Bewohner schon auf Spruchbändern auf den Film. China hat 1.700 Lichtspieltheater mit mehr als 4.000 einzelnen Kinosälen, von denen aber nur gut 500 dreidimensional ausgelegte Filme zeigen können.

Q: sat+kabel