Author Topic: HDTV-WM wird „Digitalisierungsgeschwindigkeit“ in deutschen Fernsehhaushalten de  (Read 300 times)

0 Members and 1 Guest are viewing this topic.

Offline xdedex

  • Jr. Member
  • **
  • Posts: 27
HDTV-WM wird „Digitalisierungsgeschwindigkeit“ in deutschen Fernsehhaushalten deutlich erhöhen
Digitalmagazin im Gespräch mit Harald Dietz, Sprecher der ARD
17.05.2010

Die ARD wird die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft ab dem 11. Juni gemeinsam mit dem ZDF im hochauflösenden Fernsehformat HDTV übertragen. „Es wird eine scharfe WM mit brillant bunten Bildern“, verspricht ARD-Sprecher Harald Dietz im Digitalmagazin-Interview. Er erwartet, dass mit den hochauflösenden WM-Übertragungen die „Digitalisierungsgeschwindigkeit“ in den deutschen Fernsehhaushalten deutlich erhöht wird. „Das ist wichtig, da zum 30. April 2012 die analoge Satellitenverbreitung beendet wird“, betont Dietz.

Anzeige
Digitalmagazin: Am 11. Juni startet mit der Fußball-WM 2010 in Südafrika eines der TV-Highlights des Jahres. ARD und ZDF übertragen im Wechsel 55 der insgesamt 64 WM-Spiele. Wie viele Stunden Live-Fußball werden bei der ARD zu sehen sein?

Dietz: Die ARD wird ca. 100 Stunden live von der WM berichten.

Digitalmagazin: Welche Option bieten Sie den Zuschauern, wenn Begegnungen parallel stattfinden?

Dietz: Die Digitalkanäle Eins Festival und ZDF Info übertragen die Parallelspiele des dritten Vorrundenspieltages.

Digitalmagazin: Seit der Winterolympiade 2010 ist der HDTV-Kanal Das Erste HD in der Regelausstrahlung. Inwiefern wird auch die Fußball-WM 2010 in brillanter Bild- und Tonqualität bei Das Erste HD zu sehen sein?

Dietz: Die WM wird in HD-Qualität und Dolby 5.1 gesendet.

Digitalmagazin: Vor welchen neuen Herausforderungen stehen Sie bei der HD-Produktion?

Dietz: Das Ursprungssignal bei HD-Produktionen ist im Vergleich zum SD-Signal mehr als fünfmal höher, d. h., es ist wesentlich detailreicher und es werden dadurch mehr Daten transferiert und gespeichert. Da die Datenmengen größer sind, müssen Server höhere Kapazitäten haben. Außerdem ist der Aufwand bei der Maske höher und Dekorationen müssen z. B. noch sauberer sein. Auch Kameraleute müssen sich umstellen, da die Schärfe noch wichtiger ist.

Digitalmagazin: Welche technische Ausrüstung kommt bei der Weltmeisterschaft in Südafrika zum Einsatz?

Dietz: Direkt nach Ende der Olympischen Spiele und den Paralympics in Vancouver wurde ein Großteil des technischen Equipments und Mobile Produktionseinheiten (MPE) in rund 40 Containern per Schiff auf den Weg von Kanada nach Südafrika gebracht. Nicht die gesamte Ausrüstung stammt aus dem Pool von ARD und ZDF, ein Teil der technischen Ausstattung, wie beispielsweise Ü-Wagen, muss vor Ort angemietet werden. Allein fünf Ü-Wagen werden unterwegs sein, um live aus den zehn Stadien zu übertragen. Hierfür stehen gemeinsam vier Technikteams von ZDF, SWR, NDR und WDR bereit. Je nach Spielkategorie werden fünf bis zwölf Kameras, zum Beispiel bei Spielen mit deutscher Beteiligung, das Weltbild ergänzen.

Um Synergien zu nutzen und Kosten zu sparen, arbeiten ARD und ZDF bei der Produktion, der Bereitstellung der technischen Infrastruktur und im Studiobereich eng zusammen. Für die Berichterstattung aus dem DFB-Quartier gibt es ebenfalls ein identisches redaktionelles und technisches Konzept bei ARD und ZDF. Ein Ü-Wagen mit vernetzten Server-Schnittplätzen sowie ein Studio für ARD und ZDF bilden eine kompakte Fernseh-Produktionsumgebung.

Digitalmagazin: Die HDTV-Ausstrahlung der Winterolympiade 2010 war ein großer Erfolg für ARD und ZDF. Welche Prognose geben Sie für die Fußball-WM ab?

Dietz: Es wird eine scharfe WM mit brillant bunten Bildern. Da das hochauflösende Fernsehen (HDTV) gerade auf großen Flachbildschirmen voll zur Geltung kommt, bieten sich private Public Viewing-Partys an.

Digitalmagazin: Die Nachfrage nach HDTV-Empfangsgeräten hat sich in den letzten Monaten weiter verstärkt. Was bedeutet die Fußball-WM für die Entwicklung von HDTV in Deutschland insgesamt?

Dietz: Nach 0,5 Millionen HD-Empfängern vor einem Jahr sind mittlerweile mehr als fünf Millionen HD-Empfänger und mehr als 19 Millionen HD-Displays in Deutschland verkauft; bis Ende 2010 werden 27 Millionen HDTV-Geräte erwartet, dazu wird die Fußball WM maßgeblich beitragen. Dadurch wird die „Digitalisierungsgeschwindigkeit“ in den deutschen Fernsehhaushalten deutlich erhöht, das ist wichtig, da zum 30. April 2012 die analoge Satellitenverbreitung beendet wird.

Digitalmagazin: Herr Dietz, vielen Dank für das Gespräch.

Code: You are not allowed to view links. Register or Login
http://www.ard.de